Malta Teil 2 - Kühle Solartechnik für heiße Zeiten
Malta ist bekannt für seine weißen Kalksteinfelsen, seine typische Architektur und sein warmes, sonniges Klima. Wofür das Land allerdings kaum bekannt sind, ist der Einsatz von Solarenergie.
Obwohl Malta für Solaranlagen wie geschaffen ist, hat das Land Schwierigkeiten, die Zielvorgabe der EU bezüglich des Anteils von 10% erneuerbaren Energien bis 2020 zu erfüllen – nicht zuletzt auch aufgrund des äußerst knappen Platzangebots auf den Inseln. Auf den Dächern der dicht besiedelten Hauptstadt Valletta sind Solaranlagen schwierig, da sie häufig von anderen Gebäuden oder Hindernissen auf Dächern beschattet werden.
Als die maltesische Regierung nach möglichen Lösungen für eine Dachsolaranlage auf dem neuen Parlamentsgebäude suchte, war Performance der ausschlaggebende Aspekt. Der vom renommierten Architekten Renzo Piano entworfene schlichte Flachbau ist mehr als nur ein Gebäude, sondern auch ein Symbol. Es ersetzt das viel prächtigere Parlamentsgebäude, das jahrhundertelang im Zentrum der Hauptstadt stand: „Die Schlichtheit des Gebäudes ist vielleicht gewollt und bringt den Wunsch nach flacheren Hierarchien zwischen Volk und seinen Vertretern zum Ausdruck“, mutmaßte ein Architekturrezensent.
Das vom Renzo Piano Building Workshop entworfene Parlamentsgebäude von Malta liegt hinter dem Stadttor zu Maltas Hauptstadt Valletta. Das Design der Dachsolaranlage maximiert den Energieertrag mit einem minimalen Profil, sodass das Hauptaugenmerk auf dem Gebäude selbst bleibt.
Die auf dem Dach des Parlaments installierte Solaranlage musste verschiedene Ziele erfüllen: Sie musste den erheblichen Energiebedarf des Gebäudes zumindest teilweise decken, sie musste einen möglichst hohen Wirkungsgrad haben, um das Dach nicht komplett einzunehmen, und sie musste ohne nennenswerte Leistungsverluste Tag für Tag sehr hohen Temperaturen standhalten.
„Das System sollte nicht nur den Energiebedarf des Parlamentsgebäudes decken, sondern auch ästhetisch ansprechend, vom Boden aus nicht sichtbar und integraler Bestandteil der Architektur sein“, erklärt Mario Cachia, der Geschäftsführer von Alternative Technologies Ltd., einem Partner von SunPower.
In einem heißen Klima wie dem von Malta sind der niedrige Temperaturkoeffizient und der hohe Wirkungsgrad die ideale Kombination. Nach den Gesetzen der Thermodynamik wandeln Solarmodule Sonnenlicht entweder in Energie oder Wärme um. Module mit einem höheren Wirkungsgrad erzeugen mehr Energie und weniger Wärme, arbeiten also bei einer niedrigeren Betriebstemperatur. SunPower-Module weisen nicht nur von vornherein einen höheren Wirkungsgrad auf, sondern halten bei steigenden Umgebungstemperaturen ihre Leistung auch besser als die meisten herkömmlichen Solarmodule. Daher sind SunPower-Module in der Lage, bei zunehmender Hitze mehr Strom – und höhere Einsparungen der Stromkosten – zu generieren als herkömmliche Module.
In den letzten 18 Monaten (April 2017 – September 2019) hat die mit Maxeon® bestückte Anlage trotz der widrigen Bedingungen 6 % mehr Strom erzeugt als prognostiziert.
Die Erfahrung von Malta ist aufschlussreich für andere Länder, die angesichts des Klimawandels nach alternativen Energiequellen suchen: Die Entscheidung für Solarenergie ist ein Schritt in die richtige Richtung. Und die Wahl der am besten geeigneten Solartechnik ist ein Mittel, um für eine sicherere, robustere Zukunft zu sorgen.
Projektübersicht
Produkt: 264 Solarmodule des Typs E19 Maxeon mit 320 Wp
Projekttyp: Dach eines öffentlichen Gebäudes
Systemgröße: 85 kWp, 120 MWh/Jahr
Schwierigkeit: | Lösung: | |
Architektonisch wertvolles Gebäude |
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Eingeschränktes Platzangebot auf den Dächern |
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Hohe Temperaturen |
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